Mythen Okzitaniens

 
Das Wunder von Fanjeaux fand im Jahr 1207 während der berühmten Konferenz mit Diskussion in Montréal statt. Im Laufe der Versammlung, an der auf Seiten der Katharer Guilhabert de Castres, Benoit de Termes und auf Seiten der Katholiken der heilige Dominkus und Pierre de Castelnau teilnahmen, soll das Pergament der Katharer, das dem Ordal (Gottesurteil durch das Feuer) preisgegeben wurde, verbrannt sein, wogegen das der Katholiken aus den Flammen nach oben geworfen wurde und einen Balken an der Decke verbrannt hat. Trotz des "Wunders" weigerten sich die Schiedsrichter, einen Sieger zu verkünden.

Kathedrale von Narbonne

"Bringt sie alle um, Gott wird die Seinen erkennen." Dieser berühmte Ausspruch wurde wahrscheinlich von Arnaud-Amaury am 22. Juli 1209 ausgerufen. Mit ihm begann das Blutbad von Béziers. Alle Einwohner, Männer, Frauen, Kinder, Katholiken oder Katharer wurden getötet.

Die Überlieferung schreibt Guillaume Bélibaste, dem letzten namentlich bekannten Vollkommenen, der 1321 in Villerouge-Termenés auf dem Scheiterhaufen starb, folgende eigenartige Prophezeiung zu: "Nach siebenhundert Jahren wird der Lorbeer wieder ergrünen."

Villerouge-Termenes

Grals-Burg, Schatz der Katharer und Sonnentempel, all das wird mit Montségur in Verbindung gebracht.
Der Schatz der Katherer, der aus Vermächtnissen an die Katharerkirche und aus anvertrautem Geld bestand, wurde Imbert de Salles zufolge von Pierre Bonnet, Diakon von Toulouse und Mathieu gegen Weihnachten 1243 in einer befestigten Grotte des Sabarthès versteckt. Nach der Übergabe von Montségur am 16. März 1244 konnten vier weitere Vollkommene Amiel Aicart, Hugon, Peytavi und ein Unbekannter fliehen und errreichten über Coussou und Prades eine Burg (wahrscheinlich Usson oder Montréal-de-Sos). Danach begannen die Legenden. Der Zusammenhang zwischen dem Schatz der Katharer und dem Gral wurde konstruiert und Montségur mit dem Montsalvage von Wolfram von Eschenbachs "Parzival" gleichgesetzt.
Auch wurde Montségur mit einem Sonnentempel in Verbindung gebracht und die Katharer als "Sonnenanbeter" bezeichnet. Die Burg, das einzige von der Katharerkirche in Auftrag gegebene und erhaltene Gebäude, ist eine "ausgerichtete Burg", wie jede Kirche, Moschee oder Tempel nach Osten ausgerichtet ist. Der "feste" Punkt der Sonnenstrahlen am 21. Juni diente den Baumeistern des Mittelalters als Pegel und Winkel und ist kein Rätsel. Es gibt keinen Hinweis, das Montségur, wie es sich heute darstellt, nicht die der Katharer ist, die auf Weisung des Papstes zerstört werden sollte. Wahrscheinlich wurde, da die Zufahrt zu Montségur besonders schwierig ist, die Burg nur "symbolisch" geschleift, indem eine Tür, eine Mauer oder ein Teil des Bergfrieds abgerissen wurde.

Montsegur im Nebel

Das Rätsel von Rennes-le-Chateau begann im Jahre 1885, als Bérenger Saunière, sein neuer Pfarrer eintraf. Als Arbeiten in seiner Kirche durchgeführt wurden, scheint er einen Schatz entdeckt zu haben, der es ihm ermöglichte bedeutende und kostspielige Arbeiten durchzuführen. Es handelte sich wohl nicht nur um einen Geldschatz, da er archäologische Forschungen unternahm und Esoterikerkreise in Paris aufsuchte. Er bekam Unterstützung von königlichen und kaiserlichen Familien und wurde schließlich von seinem eigenen Bischof verurteilt. Es wurde viel vom "Schatz der Westgoten" gesprochen, deren Hauptstadt im 5. Jahrhundert Rhedae war, von einem Schatz der Gallier, der aus der Plünderung von Delphi stammen soll, natürlich von dem der Templer und dem der Katharer und noch anderer. Das Interesse der Habsburger sprach für die These einer Ahnenfolge der Merowinger, die einen Anspruch auf den Thron Frankreichs rechtmäßig gemacht hätte. Die heftige Verurteilung durch die Kirche läßt einen Häterikergehalt vermuten. Bis heute blieben die Geheimnise ungelöst.

Tour Magdala

Villa Bethania

 

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