Die Katharer und die Inquisition

 
1215 wurde in Toulouse der Dominikanerorden gegründet. Dieser wurde im Dezember 1216 von Papst Honorius III. formell anerkannt. Zum Zeitpunkt des Todes des Ordensgründers Dominikus de Guzmán, 1221 in Bologna, gab es bereits etwa zwanzig Niederlassungen der Dominikaner in Frankreich und Spanien. 1233 wurden sie von Papst Gregor IX. beauftragt Häretiker aufzuspüren und zur Strecke zu bringen. Ihr Gründer wurde schon 1234 heilig gesprochen. Im gleichen Jahr nahmen zwei offizielle Inquisitoren in Toulouse ihre Arbeit auf. Im November 1235 wurden alle Dominikaner von den Konsuln der Stadt gewaltsam aus Toulouse vertrieben. Dies führte zur Exkommunikation der Konsuln und dieses wiederum zur Rückkehr der Inquisition nach Toulouse.

1307 wurde Bernhard Gui mit der Leitung der Inquisition in Toulouse betraut. Zwischen 1308 und 1322 verurteilte er dort 636 Personen wegen Ketzerei. Darunter waren auch Teile der Dorfbevölkerung von Montaillou, einem kleinen Bergdorf in den Ausläufern der Pyrenäen, das zu dieser Zeit Zentrum einer Renaissance des Katharertums war. Er vollendete 1324 das Handbuch "Die Ausübung der Inquisition", das der Belehrung seiner Kollegen diente.

Jacques Fournier, der 1317 Bischof vom Pamiers wurde, erhielt die Befugnis ein eigenes "inquisitorisches" Amt einzurichten. Auch seine Aufmerksamkeit lag vor allem auf Montaillou, das in seinem Verwaltungsbezirk lag. Er untersuchte zwischen 1318 und 1325 insgesamt 98 Fälle von Ketzerei. Nur fünf der Verdächtigen landeten auf dem Scheiterhaufen.
 

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