Aguilar
Das
Erbauungsdatum der Burg ist nicht bekannt. Sie gehörte
zum Lehen der Grafschaft von Barcelona und wird den
Herren von Termes zugesprochen, die Vasallen der
Trencavel sind. Die Burg hat die Wirren der
Albigenserkriege miterlebt, ohne dabei eine bedeutende
Rolle gespielt zu haben. Bis zum Ende des 16 Jahrhundert
war in Aguilar, zur Verteidigung gegen Aragon, eine
Garnison stationiert.

Arques
Diese Burg wurde während der
Albigenserkreuzzüge Pierre de Voisins zugesprochen. Später
gehörte sie der Familie Joyeuse.

Bram
Der
Besatzung von Bram bei Carcassonne wurde nach dreitägiger Belagerung 1210
die Nasen abgehackt und die Augen ausgestochen. Einem, dem man ein Auge
gelassen hatte, wurde von Simon de Montfort befohlen, die Verstümmelten
zur Festung Cabaret zu führen, damit deren widerspenstige Verteidiger
sähen, was ihnen blühte.
Carcassonne
Carcassonne war zuerst ein gallisches
Dorf, danach eine befestigte Römerstadt. Während des 5.
und 6. Jahrhunderts wurde es von den Wisigoten und
zwischen 725 und 759 von den Arabern bewohnt. 1130
erbaute die Dynastie der Trencavel die Grafenburg.
Im Juli 1209, während der Belagerung
der Stadt durch die Kreuzfahrer, mußte Raymond-Roger de Trencavel wegen
Mangel an Wasser und Nahrungsmittel verhandeln. Er wurde auf verräterische
Weise gefangengenommen und starb später eines nicht ganz natürlichen
Todes, wie selbst Papst Innozenz III. zugab.
Carcassonne wurde durch Simon de Montfort,
der zum Vicomte von Beziers und Carcassonne ernannt worden
ist, zum Hauptquartier des Kreuzzuges gemacht. 1229 wurde
das Gebiet des Vicomte aufgelöst und von einem Verteter
der französischen Krone verwaltet.
Raymond Trencavel versuchte 1240
den Familienbesitz zurückzuerobern, scheiterte aber und ging ins Exil
zurück.
Die zivile Bevölkerung der Stadt ließ sich, nach dem Umbau der
Oberstadt in eine uneinnehmbare Festung um 1260, in der heutigen
Unterstadt nieder.
Der in der Mission erfolgreiche parfait Guillaume
Authie wurde 1309 in Carcassonne verurteilt und verbrannt. Wenig später
fiel sein Bruder Pierre dem Inquisitor Bernard Gui in die Hände
und wurde vier Monate lang verhört, bevor er am 09. April 1310 auf den
Scheiterhaufen wanderte.
Carcassonne wurde zum Hauptquartier des
gegen Katalonien ausgerichteten Verteidigungssystems, das
aus Aguilar, Puilaurens, Quéribus, Peyrepertuse und
Termes bestand. 1659 verlor die Festung Carcassonne
aufgrund des Pyrenäenvertrags, der das Roussilon
Frankreich angliederte, seine militärische Bedeutung und
wurde dem Verfall preisgegeben. Nach einer Nutzung als
großer Steinbruch Anfang des 19. Jahrhunderts durch die
Armee wurde Carcassonne ab 1855 von Viollet-Le-Duc
restauriert.

Castelnaudary
Hier fand im September 1211 die
Schlacht von Castelnaudary statt. Der Graf von Toulouse,
der mit den Grafen von Foix und Béarn und mit den
Truppen des englischen Königs verbündet war, stellte
sich mit weit überlegenen Truppen Simon de Montfort und
seinen Kreuzrittern entgegen. Aufgrund fehlender
Koordination im Toulouser Lager und der
Unentschlossenheit des Grafen Raymond VI. floh seine
Armee. Die Stadt wurde 1220 von Raymond VII. erobert.
Amaury de Montfort konnte sie trotz einer Belagerung vom
Juli 1220 bis März 1221 nicht mehr zurückerlangen.

Lastours
Lastours besteht aus
vier Burgen: Cabaret (1063 erstmals erwähnt), Tour
Régine (nach den Kreuzzügen erbaut), Fleur Espine oder
Surespine und Quertinheux. Vor dem Kreuzzug lebte
hier eine Gemeinschaft von Katharern. Im März
1209 griff Simon de Montfort die Burgen von Caberet,
das Lehen von Pierre-Roger de Caberet, an. Er wurde
zurückgeschlagen und Simon de Montfort schickte aus Rache die
hundert zu Tode Gemarterten von Bram. Pierre-Roger de
Caberet verwüstete Montforts Nachhut bei der Belagerung
von Termes. Er unterwarf sich nach kurzer Belagerung,
da er spürte, dass das Blatt sich wendete, im Frühjahr
1211 Montfort und erhielt für seine Burgen Ländereien
im Lande Béziers. Im Herbst 1211 versuchte Raymond VI.
vergeblich Caberet wieder einzunehmen. Pierre-Roger de Cabaret
gelangte 1223 wieder in Besitz der Burgen und sie dienten
den Katharern, wie Montségur auch, von 1226 bis 1229
als "Gotteshaus". Zwischen 1273 und 1283
erhielten noch mehrere Burgherren das "consalmentum",
bis die Burgen an den König von Frankreich übergeben
werden mussten.

Peyrepertuse
Im 9. Jahrhundert gehörte
Peyrepertuse dem Grafen von Bésalu. Zwei Jahrhunderte später
wechselte die Burg in den Herrschaftbereich der Grafen
von Barcelona. Guillaume de Peyrepertuse unterwarf sich
1217 Simon de Montfort. Aber 1224 schloß er sich
Trencavel an und 1229 nahm er die Burg Puilaurens ein.
Peyrepertuse ging 1226 an den König von Aragon über,
der sie 1239 an den König von Frankreich verkaufte. Im
Herbst 1240 floh Trencavel vor den königlichen Truppen,
nachdem er gezwungen wurde die Belagerung von Carcassonne
aufzuheben, nach Peyrepertuse. Nach dreitägiger
Belagerung mußte sich die Burg am 16. November, aus
Mangeln an Vorräten ergeben. Sie wurde 1258 im Vertrag
von Corbeil dem König von Frankreich zugesprochen.
Durch die Angliederung des Roussillon an Frankreich 1659
verlor sie jeglich strategische Bedeutung und geriet in
Vergessenheit.

Puilaurens
Die Burg wurde zum ersten Mal Ende
des 10. Jahrhunderts erwähnt. Sie gehörte der Familie
von Fenouillet, Vasallen des Grafen von Bésalu.
Puilaurens wurde von Pierre Catala und von Guillaume de
Peyrepertuse verteidigt und hielt Simon de Montfort und
seinen Nachfolgern bis zum Ende des Kreuzzugs stand. Nach
dem Tod von Vicomte Pierre de Fenouillet 1243 übernahm
Leutnant Chabert de Babaira die Aufsicht über die Burg.
Er behielt sie bis er 1256 in einen Hinterhalt gerät und
seine Übergabe gegen Puilaurens und Queribus aushandelt.
1258 wurde aufgrund des Vertrags von Corbeil ein königliche
Garnison stationiert, die bis 1659 bleibt.

Puivert
Die Burg Puivert war für ihre
Dichterwettkämpfe derTroubadure im 12. Jahrhunder berühmt.
Sie mußte sich nach dreitägiger Belagerung im Herbst
1210 den Kreuzfahrern ergeben und wurde von Simon de
Montfort Lambert de Thury zugesprochen. Sie gehörte
danach der herrschaftlichen Familie Congost, deren
Oberhaupt Bernard Alpais geheiratet hatte, die Schwester
von Raymond de Péreille, des Herrn von Montségur. Später
gehörte sie Thomas Pons de Bruyères, der im 14.
Jahrhundert Umbauten durchführt.

Queribus
Die Burg wurde zum erstenmal Anfang
des 11. Jahrhunderts erwähnt. Sie unterstand dem Grafen
von Bésalu und wurde danach der Grafschaft Barcelona
angegliedert, aus der das Königreich Aragon entstand.
Die Burg, welche sehr isoliert steht, wurde vom Kreuzzug
nicht angegriffen. Der Katharerbischof von Razès, floh
nach 1229 hierher und verstarb in Queribus gegen 1241.
Die Burg wurde im Frühjahr 1255 auf Befehl des französischen
Königs belagert und im März 1256 von Chabert de Barbeia
übergeben. Im Jahre 1258 wurde Queribus im Anschluß an
den Vertrag von Corbeil von der französischen Krone
annektiert und zu einer Grenzfestung. Nach dem Pyrenäenvertrag
von 1659 verliert sie ihre strategische Bedeutung.

Saissac
Hier wurde gegen 1195 eine
starke Katharergemeinde angegeben. Der Herr der Festung Bertrand de
Saissac, der Vormund Raymond-Roger Trencavels, schützte die Häretiker,
wenn nötig mit Gewalt. Zu Beginn des Kreuzzugs wurde die Burg ohne
Widerstand eingenommen und Bouchard de Marly zugeschrieben. Saissac schloß
sich dem Aufstand Trencavels im Jahre 1240 an.

Termes
Die Burg wurde zum
ersten Mal 1110 erwähnt.
Während der Albigenserkreuzzüge gehörte die
Burg Raymond de Termes, der vier Monate einer Belagerung standhielt und
dann aufgrund Wassermangels und Krankheit unterlag. Während der Belagerung
wurden auch die Lebensmittel der Belagerer knapp und die Hälfte der
Mannschaften lief ihnen nach den obligatorischen vierzig Kreuzzugstagen
davon. Als sie schließlich in die Burg eindrangen, waren viele der
Belagerten durch einen Hinterausgang entwischt.
Am 23. November 1210 wurde Alain de Roucy von
Simon de Montfort zum Besitzer der Burg eingesetzt. 1224
bekam der Erzbischof von Narbonne die Burg von dem
besiegten Amaury de Monfort geschenkt. Fünf Jahre später
wurde Termes Herrschaftsgebiet der französischen Krone.
Die Burg wurde 1653 mit Sprengstoff auf Befehl des Königs
geschleift.

Villerouge-Termenès
Villerouge-Termenès war
die alte Sommerresidenz der Erzbischöfe von Narbonne und wurde von den
Albingenserkreuzzügen kaum behelligt. Hier wurde am 24. August 1321
Guillaume Bélibaste, der letzte bekannte Vollkommene Okzitaniens, auf
Befehl des Erzbischofs von Narbonne, auf dem Scheiterhaufen
verbrannt. Die Ansichten und das Leben Bélibastes vertrugen sich nur
schwer mit der Ethik eines Vollkommenen. Er war um der Strafe für ein Verbrechen, des Erschlagen
eines Schäfers, zu entgehen Vollkommener geworden. Als
Vollkommener hatte er eine junge Frau geschwängert
und sie dann einem Schäfer angedreht, damit seine
Verfehlung nicht ans Licht kam.

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